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Erinnerungskultur

Hier dokumentieren wir zahlreiche Veranstaltungen, Lesungen, Stadtrundgänge, Konzerte, Stolpersteinverlegungen usw., die wir in Zusammenhang mit unseren Recherchen gestaltet haben - meist in Kooperation mit anderen Organisationen.

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Die „Unnützlichen“

Nicht realiserte STADTPUNKTE-Tafeln: Zucht- und Waisenhaus, Q 6, entworfene TafelWenig bekannt ist, dass Kurfürsten Karl-Theodor 1748 im Quadrat Q 6 ein „Zucht- und Waisenhaus“ einrichten ließ, inklusive einem sog. „Tollhaus“. Dort sollten „Unnützliche Landeseinwohner“ zu brauchbaren Untertanen erzogen werden. Konkret waren damals diese „Unnützlichen“: Waisenkinder, Arme, Bettler, Vagabunden, Unmoralische, Prostituierte, Lustsieche, chronisch Kranke, Krüppel, Greise, Homosexuelle, Ungläubige, Strafgefangene und Geisteskranke.

Sie alle - einschließlich der Kinder ab dem fünften Lebensjahr - wurden unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt und mussten in den Manufakturen des Zuchthauses arbeiten; in der Spiel-Kartenfabrik, in der Leinen- und Wollspinnerei und der Weberei. Deren Produkte wurden in Frankenthal in der dortigen Tuchmanufaktur weiterverarbeitet, vor allem zu Uniformen. Die Mannheimer Einrichtung entwickelt sich zum größten gewerblichen Betrieb in der damaligen Stadt.

Dieses „Geschäftsmodell“ wird für 100 Jahre verfolgt. Dann werden Strafgefangene von den anderen Arbeitshausinsassen separiert. Das Gebäude in Q6 dient dann rein als Zuchthaus bzw. Gefängnis. 1840 werden dort 128 männliche Gefangene und eine große Schar von Verwaltungsangestellten im Mannheimer Adressbuch geführt. Später diente der Bau als Kaserne. Und wohin kamen dann die anderen „Unnützlichen Landeseinwohner“? Nach Kislau! Ab 1882 gibt es in Kislau ein „polizeiliches Arbeitshaus“. In der NS-Zeit kommt ein Konzentrationslager für politische Gegner hinzu. Das Arbeitshaus existierte parallel weiter.

Die Erinnerung wachhalten! Den Stadtpunkt anbringen!

Die Informationen über das Arbeitshaus in Q6 stammen aus dem Marchivum. In der neuen Stadtgeschichtlichen Ausstellung wird sogar ein sehr anrührender kurzer Film dazu gezeigt. Es gibt im Marchivum einen fertig ausgearbeiteten Entwurf für einen sogenannten „Stadtpunkt“, der bisher noch nicht realisiert wurde. Wir finden, dass diese Hinweistafel dringen am historischen Ort des Zuchthauses aufgestellt werden sollte, nämlich an der Wand der heutigen Shopping-Meile Q6-Q7.

Erinnerungen an Alt-Mannheim: ehem. Zuchthaus Q6

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