Buchvorstellung: Mannheims verdrängte Opfer

Porträt einer Stadt im System der NS-„Euthanasie“ von Lea Oberländer

Die nationalsozialistischen „Euthanasie”-Verbrechen an über Tausend pflegebedürftigen Mannheimer Menschen sind nun erstmals für unsere Stadt aufgearbeitet.

Ein besonderes Augenmerk legt Dr. Lea Oberländer auf die Situation der Angehörigen der Opfer als wichtigstem Bindeglied zwischen Heimat und Hospital. Aus Interviews mit NachfahrInnen geht hervor, wie häufig Familien die Krankheit und Ermordung eines Mitglieds tabuisierten und verheimlichten. Mannheim war zwar kein Tatort, aber als politische Institution war die Stadt durchaus Mittäterin, indem sie mit dem NS-Regime bei der sogenannten „Reinigung des Volkskörpers“ kollaborierte.

Mit 36 farbigen Abbildungen zeichnet der Band die Geschichte behinderter und psychisch kranker Menschen nach, und zwar vor, während und nach der NS-Zeit. Sie wirft die Frage nach einer würdigen und zeitgemäßen Erinnerungskultur für Mannheims verdrängte Opfer auf.

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Leas Buch Titel