Was hat Heinrich Vetter im Krieg gemacht und erlebt?

Die sechs Jahre der Kriegsteilnahme von Heinrich Vetter wird auf der Webseite der Vetter-Stiftung nur in zwei dürren Sätzen behandelt.

„Als 1939 der Krieg beginnt, meldet sich der Kaufmannssohn als Freiwilliger zum Militär. Zum Offizier befördert, erlebt er 1941/42 schwere Kämpfe am russischen Mittel- und Südabschnitt. Ein Bauchschuss, der ihn 1944 lebensgefährlich verletzt, wird zum einschneidenden und prägenden Erlebnis. Im Mai 1945 gerät er in französische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wird.“

Die nicht veröffentlichte Chronik des Kaufhauses Vetter aus dem Jahr 1960 gibt mehr Auskunft. Diese Chronik ist im Stadtarchiv einsehbar. Sie zeichnet die militärischen Ehren sowie seine Dienstgrade akribisch nach. Und die Einsatzorte und Jahreszahlen werden benannt. Wir haben die tatsächlichen Kriegsereignisse die hinter den Orten stehen mit Links zu wikipedia versehen.

„Der Zweite Weltkrieg sah Heinrich Vetter von den letzten Augusttagen an als Soldat. Aufgrund freiwilliger Meldung zur Kraftfahrtruppe eingezogen, stand er seit Mai 1940 in Belgien (Brüssel) und dann in Frankreich (Paris). Anschließend daran wurde er bei den England-Invasions-Stäben eingesetzt. Nach Kommandos zu Verwaltung, die ihn als Kriegsverwaltungsrat in Wiesbaden und Paris sahen, meldet er sich im Winter 1941 zur Fronttruppe nach Russland und wurde dort Offizier.

In Russland stand er bei einer Panzerdivision, später wurde er Kompanieführer, zeitweise war er auch Regimentsadjutant und Ordonanzoffizier. Er nahm an den schweren Abwehrschlachten an der russischen Südfront teil und wurde durch Bauchschuss schwer verwundet. Zwischendurch Adjutant der Heeresunteroffizierschule in Ravensburg, führte er zum Schluss noch mal eine kleine Panzerabwehrkampfgruppe und kam nach Ausbruch aus der „Alpenfestung“ im Mai 1945 in Gefangenschaft.

Als Soldat erwarb er sich das EKI und das EKII , das Panzerkampfabzeichen und das Silberne Verwundetenabzeichen. Schließlich durfte Heinrich Vetter jun., aus der französischen Gefangenschaft im Januar 1946 zurückgekehrt, mit gutem Gewissen sagen, dass er den an ihn gestellten Pflichten als Soldat in jeder Beziehung nachgekommen war. Er hatte vieles gesehen und erlebt.

Quelle: Chronik des Kaufhauses Vetter GmbH Mannheim, archivalisch bearbeitet von Dr. Neumeyer und Dr. Erfurt, erschienen 1960, Signatur in der Bibliothek des Stadtarchivs Mannheim: 2002 B 127

Was Heinrich Vetter im Krieg alles gesehen hat, wäre eine gründliche Forschung wert.